Vogel des Jahres 2010: der Kormoran

Foto: NABU/F. Möllers

Der Kormoran, Phalacrocorax carbo, ist 2010 der „Vogel des Jahres“.

Kormorane sind Opportunisten: sie fressen die Fische, die ihnen bei den Tauchgängen vor die Nase kommen, also am häufigsten vorkommen und am leichtesten zu fangen sind.

In den 1920er Jahren war der Kormoran praktisch ausgerottet. Schwarzes Federkleid, vermeintlicher Konkurrent der Fischer, der tonnenweise Fische aus den Weihern holt – das Feindbild Kormoran war „perfekt“ und hat bis heute überdauert.
Nachdem sich die Bestände inzwischen erholt haben, geht die Jagd von vorne los: Kormoran-Verordnungen, die Sache der einzelnen Bundesländer sind, machen Abschuss und Vergrämung der schwarzgefiederten Taucher heute wieder möglich.

Wissenswertes:

  • Der Name „Kormoran“ stammt aus dem Lateinischen „Corvus marinus“, was „Meerrabe“ bedeutet
  • „Phalacrocorax“ bedeutet „kahlköpfiger Rabe“, „carbo“ heißt „Kohle“
  • Zur Familie der Kormorane zählen weltweit etwa 40 Arten, darunter die Krähenscharbe
  • Der Kormoran lebt in Europa, Afrika, Asien, Australien, Neuseeland, Grönland und der Ostküste Nordamerikas
  • Als fast 100%ige Fischfresser sind Kormorane ans Wasser gebunden, sei es nun Meer, Fluss oder See
  • Es wurden Tauchgänge von bis zu 16 m nachgewiesen
  • Nach dem Tauchgängen müssen Kormorane ihr Gefieder trocknen lassen; dazu breiten sie die Flügel aus
  • Ukai wird die Kormoranfischerei in Japan genannt: die Fischer gehen mit zahmen Kormoranen auf Fischfang

Kormorane in der Mythologie:

Kelten erklärten die Bewegung der Sonne damit, dass sie ein Kormoran auf ihrer Bahn zog.

In den norwegischen Sagen heißt es, dass die Kormorane oft Warnungen oder Zeichen aus der Anderwelt bringen.

Andere Namen des Kormorans:

englisch: Great Cormorant
dänisch: Skarv
spanisch: Cormorán grande
finnisch: merimetso
französisch: Grand Cormoran
isländisch: Dílaskarfur
italienisch: Marangone
japanisch: kawau
niederländisch: Aalscholver
norwegisch: Kvitlåring
irisch: Amplóir, Broigheall
grönländisch: Oqaatsoq

Quellen, Videos & weitere Informationen:

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